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Und hier eine nähere Erläuterung, weshalb ein Brustgeschirr einem Halsband vorzuziehen ist:

Zitat:

Jedes Säugetier hat sieben Halswirbel: der Mensch, der Hund und selbst die Giraffe!                          

Wie empfindlich die Halswirbelsäule mit ihren Bandscheiben ist, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden, denn jeder, der mal einen Bandscheibenvorfall hatte oder an einem Schleudertrauma litt weiß um die Empfindlichkeit der Wirbelsäule.

Aus diesem Grund empfehle ich immer nur Brustgeschirre beim Hund. Leider hört man dazu immer noch Meinungen wie "mit dem Brustgeschirr zieht der Hund doch erst richtig an der Leine" oder "mit dem Halsband habe ich den Hund besser im Griff". Diese Auffassungen beruhen immer noch auf der Annahme, dass man einen Hund nur mit Hilfe des Leinenrucks erziehen kann.

Jeder, der sich aber mit den neuesten Erkenntnissen beschäftigt hat sollte wissen, dass man Hunde auch ohne dem Zufügen von Schmerzen erziehen kann! Leider ist in manchen Hundeschulen das Tragen eines Brustgeschirres nicht einmal erlaubt.

  • Stellen Sie sich vor, Ihr Sicherheitsgurt im Auto wäre um Ihren Hals gewickelt... auch einem Hund, der am Halsband befestigt in eine 10 m Leine springt, kann man somit das Genick brechen!

     

  • Wie viele Männer empfinden eine Krawatte als einengend - und dabei ist sie aus weichem Material gefertigt, leicht und niemand zieht daran!

     

  • Der Ausspruch "Bleib mir vom Hals" kommt daher, dass der Hals auch bei uns Menschen eine sehr empfindliche Körperpartie ist und Berührungen am Hals etwas sehr intimes sind.

     

Durch ein gut sitzendes Brustgeschirr wird der Druckpunkt auf den Brustkorb des Hundes verlegt. Somit bleibt der empfindliche Hals mit seinen Blutgefäßen, dem Kehlkopf, der Luft- und Speiseröhre, der Muskulatur, der Wirbelsäule und den Bandscheiben unberührt!

Klinische Studien haben ergeben, dass Verspannungen in der Halswirbelsäule zu der gleichen Symptomatik wie beim Menschen führen: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Schmerzen in der Wirbelsäule.

Nur das der Hund uns nicht sagen kann, dass er unter Schmerzen leidet. Oftmals hat aggressives Verhalten seinen Ursprung in anhaltenden Schmerzen!


Beim Kauf und Anpassen eines Brustgeschirrs sollten folgende Dinge beachtet werden:

1. Es sollte aus weichem, leichten Material sein, das sich dem Körper anschmiegt. Das Material und auch die Vernähungen dürfen nicht einschneiden.

2. Das Material sollte waschbar sein.

3. Die Verschlüsse sollten strapazierfähig und der Körperform angepasst sein (abgerundet).

4. Der Rücken- und Bauchsteg sollte fest vernäht sein, damit er beim Laufen nicht hin und her rutscht.

5. Das Geschirr sollte von zwei Seiten zu öffnen sein, damit der Hund nicht mit der Pfote "einsteigen" muss.

6. Der Rücken- und der Bauchsteg sollten lang genug gearbeitet sein. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Verstellbarkeit des Bauchstegs. Ist er zu kurz, kommen die Seitenteile zu nah hinter den Ellbogen hoch und können dort scheuern. Optimal sitzt das Geschirr, wenn zwischen Ellbogen und Seitenteilen etwas eine Handbreit Platz ist. Bei Welpen ca. 2-3 Finger breit.

7. Die Breite der Gurte sollte dem Gewicht des Hundes angepasst sein.

8. Manche Hunde, die das Tragen eines Geschirrs noch nicht gewohnt sind, knabbern gern an den Stoffgurten herum. Deshalb sollte man den Hund besonders in der Gewöhnungsphase nicht mit angelegtem Geschirr alleine lassen und es immer nur unmittelbar vor dem Spaziergang anlegen und es sofort nach Beendigung des Spazierganges wieder abnehmen.
Brustgeschirr statt Halsband

Leider hört man dazu immer noch vorgefasste Meinungen wie z.B.:
"Mit Brustgeschirr zieht der Hund doch erst richtig an der Leine" oder auch: "Mit einem Brustgeschirr kann ich einem Hund doch nichts beibringen" In manchen Hundeschulen ist das Tragen eines Brustgeschirrs gar nicht erst erlaubt. Diese Auffassungen beruhen immer noch auf der irrigen Annahme, man könne einen Hund nur mit Hilfe des Leinenrucks am Hals erziehen. Die moderne Hundeerziehung kommt allerdings schon lange und auch sehr gut ohne das veraltete Hilfsmittel Leinenruck aus!

Es gibt zahlreiche Gründe, auf die Benutzung von Halsbändern, insbesondere von schmalen Halsbändern, Kettenhalsbändern oder sogar Stachelhalsbändern zu verzichten:
Ein gut sitzendes Brustgeschirr schont die Halswirbelsäule Ihres Hundes. Sie sollten sich verdeutlichen, dass die Wirbelsäule eines Hundes genauso aufgebaut ist wie die menschliche Wirbelsäule. Wird im Training mit z.B. einem Kettenhalsband und mit Leinenruck gearbeitet, kann es passieren, dass der vom Halsband ausgehende Druck genau zwischen 2 Wirbeln abgefangen wird, was je nach Stärke der Einwirkung sogar zu Bandscheibenverschiebungen führen kann. Viele Halswirbelsäulen-Erkrankungen bei Hunden haben hier ihren Ursprung. 



Stellen Sie sich bitte vor Sie trügen ein Halsband und jemand würde von hinten kräftig daran rucken! Keine angenehme Vorstellung, oder?

Kehlkopf und Halsmuskulatur bleiben durch das Tragen eines Brustgeschirrs ebenfalls unbelastet. Das Tragen eines Halsbandes dagegen belastet beides sehr stark. Durch den Zug des Halsbandes werden sowohl der Kehlkopf, als auch die oberen Atemwege beeinträchtigt, Kehlkopfquetschungen sind leider gar nicht so selten. Die einzige Möglichkeit für den Hund Kehlkopf und Atemwege freizuhalten besteht darin, die Halsmuskulatur stark anzuspannen und so das Halsband durch die Muskulatur von diesen Organen fernzuhalten. Klinische Studien haben ergeben, dass die dadurch entstehenden Verspannungen in der Halswirbelsäule zu der gleichen Symptomatik wie beim Menschen führen: Kopfschmerz, Schwindelgefühl, Schmerzen in der Wirbelsäule oder ähnliches. Im Gegensatz zu uns kann der Hund sich jedoch nicht mitteilen, er kann uns nicht sagen: "Heute ist mir schwindelig und ich habe Kopfweh". Dieses beständige Unwohlsein und die andauernden Schmerzen sind oftmals der Grund für aggressives Verhalten.

Der Hals als soziales Organ des Hundes sollte vor unnötigen Einwirkungen geschützt werden. Der Hals spielt in der taktilen Kommunikation der Hunde eine wesentliche Rolle: Berührungen an der Oberseite des Halses drücken in der Hundesprache Dominanz aus. Berührungen an der Unterseite des Halses dagegen Subdominanz/Unterwerfung. Die Seitenpartien des Halses sind nur ganz guten Freunden vorbehalten (Pflegeverhalten). Der Hals ist auch bei uns Menschen eine sehr empfindliche Körperpartie und Berührungen am Hals sind etwas sehr intimes. Denken Sie nur an den Ausspruch: "Bleib mir bloß vom Hals". Trägt der Hund ein Halsband, so stumpft die Empfindsamkeit für diese Signale ab, da der Hund praktisch ständig irgendwo am Hals Impulse erhält. Vielleicht erklärt dies auch die oftmals entsetzte Reaktion eines Welpen, der zum ersten mal ein Halsband umgelegt bekommt.



Den meist sehr unangenehmen Auswirkungen durch das Tragen eines Halsbandes versucht der Hund sich oftmals zu entziehen.
Wodurch versucht er das?
Durch Flucht nach vorn und so entsteht das Ziehen an der Leine.
Viele Menschen versuchen nun dem Hund durch Leinenruck dieses Ziehen abzugewöhnen. Der unangenehme Leinenruck wird vom Hund, da er einen Impuls an der Halsunterseite bekommt, als plötzlicher Angriff angesehen und löst so eine erneute Fluchtreaktion aus. Häufig gibt es aus diesem Kreislauf kein Entkommen mehr. Durch das Tragen eines Brustgeschirrs wird dieser unangenehme Druck vom Hals des Hundes genommen. Bei ca. 20% der Fälle gibt sich das Ziehen durch das Tragen eines Brustgeschirrs von ganz allein, mit dem entsprechenden Programm zur Leinenführigkeit ist dem Hund das Ziehen an der Leine auch ohne Leinenruck abzugewöhnen.

Das Tragen eines Brustgeschirrs birgt noch weitere Vorteile. Durch den auf dem Rücken liegenden Steg können Sie den Hund viel besser und schneller festhalten. Dieser Griff ist, besonders bei langhaarigen Hunden viel besser zu erreichen als ein Halsband das irgendwo im dichten Fell liegt. Für den Hund ist das Halten am Rückensteg ebenfalls viel angenehmer. Verletzungen an der Hand des Hundehalters durch einen sich im Halsband windenden Hund werden vermieden.

Autor: Diana Steinberger -- 26.3.2010 16:13:24

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